
Valencia
13. Juni 2015
Monteurübernachtung
13. August 2015Öffnet Vietnam seine Immobilien für Ausländer?
Vietnam ist ein sozialistisches Land, das seinen Bürgern Landbesitz lediglich auf Zeit verkauft. Es gibt eigentlich keinen Grund und Boden, sondern vietnamesische Bürger erwerben lediglich eine Art Nutzungsrecht, das zehn Jahre, 50 bzw. 99 Jahre umfassen kann; in Sonderfällen kann es länger gewährt werden. Ausländer sind von diesen Transaktionen per Gesetz ausgeschlossen, d.h. sie können in Vietnam weder Land, noch Immobilien erwerben.
Allerdings hat sich auch der vietnamesische Immobilienmarkt in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. In den Großstädten wie Ha Noi, Da Nang oder Ho Chi Minh City, sind Immobilien zu Luxuswaren geworden. Viele einfache Vietnamesen können sich den Nutzungserwerb nun überhaupt nicht mehr leisten. In der Altstadt des kleinen Städtchens Hoi An kostet so mancher Bau mittlerweile mehr als zehn Milliarden Vietnamesische Dong (ca. 350 000 Euro). Das sind für vietnamesische Verhältnisse unvorstellbar hohe Summen. Die meisten Vietnamesen haben einen Monatslohn von knapp 3-5 Millionen Dong. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass der vietnamesische Immobilienmarkt schwächelt. Hausbesitzer werden ihre Häuser nicht mehr los.
Hübsche Häuser in Vietnam
Um dem nun entgegenzuwirken, denkt die vietnamesische Regierung tatsächlich nach, Ausländern den Immobilienmarkt zu öffnen und so das ersehnte Kapital ins Land zu bringen. Bislang ist es Ausländern eben nicht erlaubt, Besitz zu erwerben. Lediglich ein vietnamesischer Ehepartner darf dies, was aber bei Trennung oder Scheidung zu erheblichen Problemen führt. Auch diese juristische Feinheit dürfte sich durch eine Novellierung des Gesetzes damit erledigen. Es besteht zumindest die Hoffnung, dass dies ein Neubeginn ist und auch andere lästige Einschränkungen für Ausländer bald der Vergangenheit angehören.