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2. April 2015
Eisenbahnmuseum Dahlhausen in Bochum
14. April 2015Viele Menschen wissen, dass Wien früher Vindobona geheißen und sich hier ein großes römisches Legionslager befunden hat. Die wenigsten aber wissen von einer große Zivilstadt mit mehr als 30.000 Einwohnern im Gebiet des heutigen 3. Bezirks und einer Lagervorstadt. Die Ausstellung im Römermuseum befindet sich dort, wo vor mehr als 2.000 Jahren die Offiziershäuser des Legionslagers gestanden sind. Hier werden nicht nur die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Römerzeit in Wien vorgestellt, vor allem bekommt man einen interessanten und aufregenden Einblick in das Alltagsleben der damaligen Einwohner.
Im Zentrum der Ausstellung steht die wichtigste Ausgrabung von Bauresten der Wiener Römerzeit, von Tribunenhäusern des Legionslagers. Zu den Ausstellungsstücken des Museums zählen Gegenstände des täglichen Lebens wie Spielzeug, Geschirr, Götterstatuen, aber auch Profanes wie etwa Kanaldeckel. Nach und nach bekommt man ein klares Bild davon, wie das Zusammenleben damals wohl ausgesehen haben mag. Entgegen der verbreiteten Vorstellung, dass die römischen Legionäre ausschließlich Soldaten aus Italien waren, ist die Zusammensetzung der Truppen wohl sehr multikulturell gewesen.
Auf Feldzügen in fernen Gegenden wie etwa Nordafrika verlorene Soldaten wurden üblicherweise aus der Zivilbevölkerung des jeweiligen Landes nachrekrutiert. So konnte es gut sein, dass eine heimkehrende Legion sich zu einem guten Teil aus solchen „Fremdenlegionären“ zusammensetzte. Im Lager gab es eine bunte Mischung aus Galliern, Spaniern, Ägyptern, Kelten und Angehörigen anderer Völkerr. Sie alle brachten ihre eigene Kultur und ihre Lebensweise mit und prägten damit das Zusammenleben im Lager.
Römermuseum in Wien
Während Friedenszeiten war es außerdem nicht so, dass die Soldaten nichts anderes taten, als tagein, tagaus zu trainieren und zu exerzieren. Die meisten von ihnen übten auch zivile Berufe aus, um Geld zu verdienen. Und so gibt es im Lager vielfältige Belege von handwerklichen Tätigkeiten. Selbstverständlich gab es auch genug Gelegenheiten, dieses Geld wieder durchzubringen, denn den Einwohnern von Vindobona bot sich eine reiche Palette verschiedenster Freizeitmöglichkeiten. Neben Thermen, dem Amphitheater und vielfältigen Möglichkeiten des Glücksspiels gab es natürlich auch Tavernen und Bordelle. Das Leben hatte also durchaus seine schönen Seiten, selbst auf Luxusgüter wie Austern, die im Wasserbottich vom Meer herantransportiert wurden, und feines Olivenöl aus der Heimat musste man nicht verzichten. Vorausgesetzt, man konnte es sich leisten.
Es gibt mehrere detaillierte Repliken von Originalstücken, die auch angegriffen werden können – besonders für die jüngsten Besucher, für die es auch weitere Angebote im Museum gibt, eine Attraktion. Ein multimedialer Guide führt durch die Ausstellung und erklärt die einzelnen Exponate. Neben Deutsch und Englisch sind diese weiterführenden Informationen sogar in Gebärdensprache abrufbar.
Wien Sehenswürdigkeiten – Reiseführer Innenstadt
Das Römermuseum macht Geschichte erleb- und greifbar und erweckt die Zeiten der Römer in Wien und ihren Alltag auf beeindruckende Weise zum Leben.
Römermuseum
Hoher Markt 3
A-1010 Wien
Telefon +43 (0) 1 / 535 56 06
Telefax +43 (0) 1 / 505 87 47-7201
office@wienmuseum.at
www.wienmuseum.at